Ein Autoradio zu tauschen ist eine der beliebtesten Möglichkeiten, ein Auto technisch aufzuwerten. Moderne Radios bieten Bluetooth, Freisprechfunktion, DAB+ Digitalradio sowie Apple CarPlay und Android Auto. So kommt Smartphone-Komfort auch in ältere Fahrzeuge. Der Tausch ist meist machbar, wenn man ein paar Dinge beachtet. Wer sich unsicher ist, findet hier weitere Tipps zum Autoradio Einbau selbst machen
Schritt 1: Das richtige Autoradio und Einbauset wählen
Bevor man das alte Gerät überhaupt ausbaut, muss klar sein, welches Radio passt:
- Autoradio-Einbauset: Für jedes Fahrzeugmodell gibt es ein passendes Autoradio EinbausetEs enthält in der Regel:
- Radioblende für den sauberen Übergang ins Armaturenbrett,
- Radioadapter für Strom und Lautsprecher,
- Antennenadapter für den Empfang,
- bei 2-DIN oft auch den passenden Blechkasten, der exakt in den Innenausschnitt passt.
- 1-DIN oder 2-DIN: Die Größe des Radios ist entscheidend. 1-DIN ist das klassische Format, 2-DIN die größere Variante mit großem Display.
usätzlich kann ein Adapter für Lenkradfernbedienung nötig sein, wenn das Fahrzeug bereits eine Steuerung am Lenkrad hat. Wer auf modernes Radio setzt, sollte heute unbedingt DAB+ Digitalradio einplanen – UKW gilt als veraltet. Für ältere Fahrzeuge gibt es passende DAB+ Adapter oder Antennenkabel, um das Signal nachzurüsten.
Schritt 2: Werkzeug bereitlegen
Für den Ausbau braucht man nicht viel, aber das richtige Werkzeug erleichtert die Arbeit enorm. Empfehlenswert ist ein Ausbau-Werkzeugset für Armaturenbrett und Innenraum
Schritt 3: Ausbau des alten Radios
Es gibt zwei typische Varianten, die sich stark unterscheiden:
- Ältere Fahrzeuge (bis ca. 2010)
- Radios wurden hier meist mit Entriegelungsbügeln gesichert.
- Beispiele: VW Beetle, Polo, Golf IV, Opel Astra G/H, Ford Focus der ersten Generationen.
- Vorgehen: Entriegelungsbügel in die vorgesehenen Schlitze stecken, Radio herausziehen, Kabel abziehen.
- Neuere Fahrzeuge (ab ca. 2010)
- Fast alle Marken setzen auf Abdeckblenden mit Clips und darunter verschraubte Radios.
- Beispiele: VW Golf VI–VIII, Passat, Tiguan, Audi A3/A4, BMW 1er/3er, Mercedes C-Klasse.
- Vorgehen: Blende mit Kunststoffhebel lösen, vier Schrauben entfernen, Radio herausziehen, Kabel abziehen.
- Hinweis: Bei manchen Fahrzeugen (z. B. VW oder Audi) muss auch ein Teil der Mittelkonsole mit ausgebaut werden, um an die Schrauben zu gelangen.
Schritt 4: Einbau des neuen Radios
- Metallrahmen des neuen Radios einsetzen (bei 2-DIN exakt passend zum Einbauset).
- Adapter anschließen: Radioadapter, Antennenadapter, ggf. Lenkrad-Interface und DAB+ Antenne.
- Funktionstest vor dem endgültigen Einbau: Stromversorgung, Lautsprecher, Bluetooth und Digitalradio prüfen.
- Passt alles, das Radio komplett einschieben und die Blende wieder anbringen.
Zeit & Kosten
- Zeitaufwand: je nach Fahrzeug 30–60 Minuten.
- Kosten:
- DIY-Einbau: nur Adapter und Blende (ca. 20–80 €).
- Werkstatt: ab ca. 30 €, bei komplexen Fahrzeugen mit CAN-Bus bis zu 150 €.
Kosten im Überblick
Die Gesamtkosten beim Autoradio-Tausch hängen stark davon ab, ob man den Einbau selbst übernimmt oder in die Werkstatt geht.
- Autoradio selbst: Einfache 1-DIN-Geräte gibt es bereits ab 50–80 €. Modelle mit Bluetooth und USB starten bei ca. 100 €, hochwertige 2-DIN-Geräte mit DAB+, CarPlay oder Android Auto liegen zwischen 200 und 600 €.
- Einbauset & Adapter: Für jedes Fahrzeug ist ein passendes Einbauset
Fazit
Ein Autoradio zu tauschen ist mit etwas Geduld und den richtigen Teilen machbar. Wichtig ist, vorher das passende Radioformat und ein fahrzeugspezifisches Einbauset zu wählen. Wer auf Zukunft setzt, entscheidet sich für ein Modell mit DAB+ und Smartphone-Integration. Mit dem passenden Werkzeug und etwas Fingerspitzengefühl gelingt der Einbau sicher – und das Auto erhält ein modernes Infotainment-System.
Ab etwa 1998 sind viele Fahrzeuge mit CAN-Bus ausgerüstet. Bei diesen Modellen liegt an Klemme 15 (Zündplus) oft kein echtes geschaltetes 12 V mehr an – das neue Fremdradio schaltet dann nicht automatisch ein, wenn du den Zündschlüssel drehst. In älteren, analogen Fahrzeugen funktioniert das weiterhin wie gewohnt.
- Lösung: Verwende ein CAN-Bus-Adapter-Interface, das ein sauberes Zündplus (ACC) bereitstellt und je nach Fahrzeug weitere Signale (z. B. Beleuchtung, Geschwindigkeit, Rückwärtsgang) ausgibt.
- Alternative: Zündplus mit Stromdieb/Sicherungsadapter (Add-a-Fuse) an einer geschalteten Sicherung abgreifen (z. B. Zigarettenanzünder) – fachgerecht absichern!
- Wichtig: Niemals Dauerplus (Klemme 30) einfach auf Zündplus brücken – Gefahr von Batterieentladung oder Fehlfunktionen. Wenn unvermeidbar, nur mit Relais/Lastsicherung.
Tipp: Prüfe vor dem Einbau, ob dein Fahrzeug CAN-Bus hat, und wähle das fahrzeugspezifische Einbauset inkl. Interface.