Viele Autofahrer glauben, dass ein Radio mit USB-Anschluss automatisch auch DAB+ empfangen kann. Das ist ein Irrtum: Ein USB-Port allein reicht technisch nicht aus, um digitale Radiosignale zu verarbeiten. Damit ein Radio DAB+ empfängt, braucht es entweder einen integrierten DAB-Tuner oder ein kompatibles Nachrüstmodul. Einen Überblick zur Nachrüstung finden Sie hier: Wie kann ich DAB für mein Autoradio nachrüsten?
Was ein USB-Anschluss am Autoradio wirklich kann
Ein USB-Anschluss am Autoradio erfüllt mehrere Aufgaben – aber DAB+ gehört nur mit Zusatzmodul dazu.
- Musikwiedergabe: USB-Ports dienen primär zum Abspielen von Musikdateien (MP3, WMA, AAC). Viele Werksradios können dabei auch Playlists oder ID3-Tags (Titelinfos) anzeigen.
- Ladeanschluss: Der USB-Anschluss versorgt Smartphones oder andere Geräte mit Strom, oft 1–2 A, moderne Radios auch mit Schnellladefunktion.
- Smartphone-Schnittstelle: Viele Systeme nutzen USB zur Anbindung von Apple CarPlay oder Android Auto.
- Schnittstelle für DAB-Module: Mit einem Nachrüstmodul (z. B. Dension DAB+U oder Caliber RDAB30) kann der USB-Port zum Eingang für digitalen Radioempfang werden.
Das bedeutet: USB = vielseitig, aber kein Tuner. Erst mit einem Zusatzgerät wird daraus ein DAB+-Empfangssystem.
USB-Module für DAB+: Dension DAB+U und Caliber RDAB30
Zwei der bekanntesten Lösungen für USB-Nachrüstung sind:
- Dension DAB+U: Dieses Interface wird am USB-Anschluss des Werksradios eingesteckt, mit Strom versorgt und bringt DAB+-Sender ins Radio. Technisch clever: Die Radiosender erscheinen im Menü wie virtuelle MP3-Dateien. Damit ist die Bedienung einfach und mit fast jedem USB-Radio kompatibel. Preis: ca. 180 €.
- Caliber RDAB30: Ein günstigerer DAB+-Empfänger über USB (ab ca. 49 €). Auch hier reicht es, wenn das Radio einen USB-Port hat. Der RDAB30 empfängt DAB+ über eine externe Antenne und überträgt die Sender digital ins Radio. Vorteil: einfache Scan-Taste zur Senderwahl, sehr unkompliziert in der Handhabung.
👉 Mehr Details zur Nachrüstung finden Sie auch im Beitrag: Kann man ein altes Autoradio auf DAB umrüsten?
Caliber RDAB30: Ein günstigerer DAB+-Empfänger über USB (ab ca. 49 €). Auch hier reicht es, wenn das Radio einen USB-Port hat. Der RDAB30 empfängt DAB+ über eine externe Antenne und überträgt die Sender digital ins Radio. Vorteil: einfache Scan-Taste zur Senderwahl, sehr unkompliziert in der Handhabung.
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Wann funktioniert es nicht?
Nicht jedes USB-Radio ist für DAB-Module geeignet. Typische Einschränkungen:
- Sehr alte Radios mit USB können nur Massenspeicher (Sticks) erkennen und keine Module ansteuern.
- Manche OEM-Systeme sind softwareseitig eingeschränkt.
- Ohne Antenne geht nichts: Auch USB-Module brauchen zwingend eine DAB-Antenne.
Falls das Radio also nur als Ladeport dient oder keine externe Geräteverwaltung kann, ist ein FM-Transmitter oder gleich ein neues DAB+-Radio die bessere Lösung.
Antenne: Pflicht für alle USB-Lösungen
Ob Dension oder Caliber – beide Systeme benötigen eine externe DAB+-Antenne. Diese kann als:
- Scheibenklebeantenne (innen am Glas),
- Dachantenne (meist Kombi für UKW & DAB),
- oder Splitterlösung (UKW-Antenne + DAB parallel) angeschlossen werden.
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Kosten & Beispiele
- USB-Adapter Caliber RDAB30: ab 49 €
- Dension DAB+U Modul: ca. 180 €
- Neues DAB+-Radio: ab 70 €, Markenmodelle meist 150–250 €
Ein Adapter ist die günstigste Lösung, aber nicht jedes Fahrzeugradio ist kompatibel. Wer mehr Zukunftssicherheit möchte, greift direkt zum neuen DAB+-Radio.
Fazit
Ein Radio mit USB-Anschluss kann nicht automatisch DAB+ empfangen. Erst mit einem Nachrüstmodul wie dem Dension DAB+U oder dem Caliber RDAB30 wird der USB-Port zum Zugang für digitalen Empfang. Wichtig bleibt in jedem Fall: eine separate DAB-Antenne ist zwingend erforderlich.
Weitere Tipps:
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